Die Fahrt, die ca. 1,5 Stunden dauerte, war teilweise etwas ruckelig, aber ich hab von der Außenwelt nicht viel mitgekriegt, da ich ein bisschen gedöst hatte, um mich von dem langen Vorabend wieder zu erholen. Viel Platz hatte ich nicht auf der Rückband. Aber etwas später stiegen die ersten Leute aus, und wir konnten uns ein wenig im Auto verteilen. Ca. 22 km vor Ollantaytambo hielt der Kleinbus an. Der Fahrer erklärte uns, dass wir hier aussteigen müssen, weil er nicht mehr weiterfahren kann. Der wahre Grund schien wohl der zu sein, dass mit seiner Lizenz etwas nicht stimmte, und die Polizei ihn so nicht weiterließ... Er schickte Antje, das übriggebliebene spanische Pärchen und mich in einen nahegelegenen Hinterhof, wo ein PKW auf uns wartete, der uns nach Ollantaytambo brachte. So fuhren wie die letzten km in einem Art Taxi zur Stadt. Für die Fahrt mussten wir aber nichts extra zahlen, ausser der Fahrer hätte uns direkt bis zur Zugstation gefahren. Aber die Spanier kannten sich hier schon aus, und wir sagten dem Fahrer, er soll uns an dem Marktplatz rauslassen. So liefen wir noch ca. einen halben km bis zur Zugstation und erkundigten uns dort nach unserem Zug.
Wir hatten noch Zeit bis zum Boarden. Das war um 12.20, der Zug selbst fuhr um 12.50 ab. So trödelten wir noch etwas in der Strasse rum, die nicht mehr so viel zu bieten hatte, und warteten, bis wir einsteigen konnten.
Die Zugfahrt dauerte ca. 2 Stunden und so kamen wir am späten Nachmittag in Aguas Calientes an. Wir wurden von den Mitarbeitern unseres vorgebuchten Hostals abgeholt und zum Hostal begleitet. Wir hatten ein kleines Doppelzimmer mit Bad.
Abends suchten wir uns ein nettes Restaurant und wurden auch schnell fündig. Es war ein offenes Restaurant, ganz nett eingerichtet, das unter anderem Pizza anbot. Antje und ich konnten nicht widerstehen und bestellten uns eine kleine Pizza für ca. 18 Soles. Sie wurde in einem Steinofen gebacken und war wirklich gut. Zwar ein hauchdünner Boden, aber geschmacklich lecker. Im Hintergrund lief schöne Musik, u.a. Panflöten-Melodien, was mich doch etwas sentimental machte.
Nicht allzu spät gingen wir aufs Zimmer, da wir am nächsten Morgen früh rausmussten.
Um 4.00 klingelte der Wecker, eine halbe Stunde später bin ich dann aufgestanden und hab mich fertig gemacht. Wir gingen so zwischen 5.00 und 5.15 zum Frühstück, das aus einem süssen Brötchen, 2 Kugeln Butter und etwas Marmelade bestand. Dazu konnte man Cafe oder Tee trinken.
Um 5.30 liefen wir zur Strasse, in der die Busse nach Machu Picchu abfuhren. Es stand bereits eine Schlange an Leuten da, die alle da hoch wollten... Erst kurz vor Einstieg in den Bus hatten wir erfahren, dass man diese Fahrt auch noch bezahlen muss. Ein Mitarbeiter der Busgesellschaft zeigte uns, wo man die Tickets kaufen kann. Also gingen wir wieder ein Stück die Strasse hoch, wo tatsächlich ein Häuschen stand, in dem man die Fahrkarten kaufen konnte. Einfache Fahrt: 7 US $; meiner Meinung nach ist das echt Touristenabzocke. Der Eintritt und die Zugfahrt ist ja schon teuer genug...
So gingen wir also wieder zurück zu den Bussen und stiegen ein. Sobald er voll war, fuhren wir los. Es ging ca. eine halbe Stunde die Serpentinen hoch zur Machu Picchu-Anlage. Mittlerweile war es 6.30, als wir oben ankamen, und schon die Schlange am Eingang sehen konnten... Im Vergleich hierzu war es in Choquequirao wie auf einem Friedhof. Allerdings übertreffen die Ruinen von Machu Picchu die von Choquequirao um einiges.
Irgendwann waren wir dann an der Reihe und konnten endlich die Ticketkontrolle passieren. Man läuft zuerst einen kurzen Hochweg entlang, von dem man schon die tolle Sicht auf die Berge geniessen kann. Dann geht es ein paar Treppenstufen hinauf und man läuft zwischen Steinhäuschen hindurch, bis man die ganze Anlange in voller Pracht sehen kann. Es ist einfach wundervoll, wenn man sieht, wie die Ruinen auf diesem Berg angelegt sind und wie sie wirken mit dem im Hintergrund liegenden steil aufragenden Wayna Picchu! Einfach sagenhaft und eindrucksvoll.
Den Komplex werd ich jetzt nicht beschreiben, ich denke die Bilder sprechen für sich....
Den steilen Aufstieg auf Wayna Picchu hatte ich nun doch nicht gemacht. Vom Gipfel aus hat man einen wunderbaren Ausblick auf die Ruinenstadt.
Stattdessen hielten wir uns bis ca. 11.30 auf Machu Picchu auf. Danach begaben wir uns dann nach draußen, aßen ein Softeis und stiegen dann in den Bus ein, der uns über die Serpentinen wieder runter nach Aguas Calientes brachte.
Nun galt es Zeit totschlagen, bis unser Zug wieder zurück nach Ollantaytambo fuhr. Wir hatten damals bei der Reservierung der Tickets keine frühere Rückfahrt mehr bekommen, und mussten nun bis 17.50 warten, bis zum Boarden. Zugabfahrt war 18.23. Das war wirklich ätzend....
Wir aßen erst mal gemütlich zu Mittag. In dem kleinen offenen Restaurant war eine junge Peruanerin, die uns bediente. Sie nahm die Bestellung auf, wohlbemerkt sie schrieb sie auf: eine Cola, Spaghetti mit Huhn für Antje, und eine kleine Pizza für mich. Etwas 10 Minuten später kam sie nochmal an, und fragte nach, in welcher Größe ich die Pizza wollte. Ich wiederholte dann nochmal "in klein". So verging ca. eine halbe Stunde und Antje hatte ihre Cola immer noch nicht. Irgendwann muss es der Bedienung wohl aufgefallen sein und sie holte schnell von nebenan irgendwo eine Flasche Cola Zero.
Nochmal einige Zeit später bekamen wir dann unser Essen, was dafür wirklich gut war. Bis wir dann die Rechnung bekamen, verging wieder einige Zeit, weil die Peruaner einfach nicht aufmerksam auf ihre Gäste achten. Sie laufen manchmal im Restaurant rum, ohne mal die Gäste anzuschauen, ob sie vielleicht mal was brauchen. Jedenfalls kam dann die Rechnung, insgesamt machte es 56 Soles; die Servicegebühr von 5 Soles hatten sie schon draufgeschlagen. Antje legte 60 Soles hin und gab es der Bedienung. Die Bedienung ging weg. Eigentlich dachten wir, sie bringt das Rückgeld, aber sie kam nicht mehr. So verging wieder einige Zeit. Bei der nächsten Gelegenheit riefen wir die Bedienung und fragten sie nach dem Rückgeld. Sie hatte es natürlich vergessen.... Es erinnerte mich an das, was Denis aus dem Cafe Punchay erzählte; nämlich dass viele Peruaner es einfach nicht gebacken kriegen, kompetent zu bedienen.
Danach schlenderten wir dann über den Markt, der so viele Textilien und Souvenirs zu bieten hatte. Aber irgendwann wurde auch das langweilig. Wir schlugen uns die Zeit tot mit Cafe trinken, ein bisschen auf- und ablaufen durch die kleine Stadt, und wieder über den Markt schlendern. Irgendwann hatten wir es dann geschafft, dass es nun Zeit wurde in den Zug zu steigen. Mit etwas Verspätung fuhr er dann Richtung Ollantaytambo ab. Wir kamen ca. 20.20 dort an. Wir gingen zu dem Hof, von dem die Kleinbusse Richtung Cuzco abfuhren. Es war ein Chaos von Autos und Peruanern, die einem zuriefen "a Cuzco, a Cuzco". Jeder wollte, dass man in seinen Wagen einsteigt. Wir gingen dann zu einem Kleinbus, der recht gemütlich aussah. Wir waren die ersten, die drin saßen und doch recht froh, dass wir so ein gutes Auto verwischt hatten. Dann kam aber ein Fahrer und schickte uns wieder raus, damit wir in das Nachbarfahrzeug einstiegen, um es voll zu machen. Wir mussten uns zu zweit den Vordersitz teilen. Der Zweisitzer war für mich eher ein 1,5-Sitzer. So hatte ich etwas schief dringehangen und seitlich am Fahrersitz angelehnt. Aber für die Verhältnisse war es trotzdem noch gemütlich. So fuhren wir dann bald los. Die Fahrt dauerte ungefähr 1,5 Stunden. Ca. 22.10 kamen wir in Cuzco an; am Plaza de San Francisco war Endstation. Von dort aus rief ich mir dann ein Taxi und fuhr für 3 Soles nach Hause. Ich wollte ihn auf 2 Soles runterhandeln, aber er liess sich nicht. So war ich dann gegen 22.20 zuhause. Jimmy war noch wach und begrüsste mich und wollte wissen, wie die Reise war.
Ja, Machu Picchu ist einfach super! Ich bin froh, dass wir so früh oben waren, denn zu der Zeit ist es noch etwas kühler. Gegen Mittag wurde es doch spürbar heißer und die Touristen wurden auch mehr.
1 Kommentar:
Hi Sunny,
Jetzt hast du mich endgültig neidisch gemacht. Die bilder <<< einfach toll >>>. Ich hoffe du erlebst noch "mehr" davon. naja das sie versuchen euch übers ohr zuhauen, wer kann’s ihnen verdenken.
"reiche touris"
Für dein Übergepäck gibt es eine einfache Lösung, kauf dir einen a380, da ist genug platz drin.
vlg Chris
und ess nicht soviel pizza, do wolltest doch .....
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