Dienstag, 27. Juli 2010

Fahrt nach Cuzco

Nach der vergangenen Woche in Puno stand nun die Weiterfahrt nach Cuzco mit dem Busunternehmen Inka-Express an. Es ist eine Buslinie, die unterwegs touristische Ziele anfährt und besichtigt. Die "touristische" Fahrt dauert insgesamt fast 10 Stunden für die 390 km Wegstrecke.
Um 7.30 fuhren wir in Puno los. Unser erster Halt war in Pucara auf 3879m Höhe. Hier besuchten wir ein Museum, das einem über die Geschichte und archäologische Funde der Pucara-Kultur informierte.


Danach ging es weiter über das Altiplano, die andine Hochebene, die sich zwischen 3500m und 4000m Höhe von hier über den Titicacasee bis weit nach Bolivien hineinzieht. Durch diese Landschaft führt eine Haupstrasse, an die links und rechts gelb-grüne Grasebenen angrenzen, umrahmt von den Bergketten. Hin und wieder sieht man einzelne Häuseransiedlungen und ein paar Leute, die ihre Arbeiten verrichten.

Unser nächstes Ziel war der Pass "La Raya", der auf 4335m Höhe liegt. Er bildet die südamerikanische Wasserscheide zwischen Atlantik und Pazifik. In der Nähe entspringt der Río Vilcanota, auch Urubamba oder Ucayali genannt. Zusammen mit dem Fluss Maranón bilden er südlich von Iquitos den Amazonas.
An diesem Punkt hielten wir an und hatten 10 Minuten Zeit uns umzusehen.


Einige Einheimische haben hier ihre kleinen Stände mit allen möglichen Waren aufgebaut und versuchen sie an die Touristen zu verkaufen. Einige Frauen, und auch ein Kind, in Trachten mit ihren Lamas und Alpakas lassen sich für 1 Sol von den Touristen fotografieren.


 Im Hintergrund der Bergszene sieht man die Eisflanke des 5489m hohen Chimboya.


Von hier aus sind es 40 km bis nach Sicuani, wo wir zu Mittag aßen. Der Ort liegt auf ca. 3550m Höhe. In einem wirklich guten Restaurant konnten wir uns am Buffet bedienen und uns satt essen.

Danach ging es weiter zu den Ruinen von Raqchi, die auf 3500m am Fuße des Quimsachata Vulkans liegen. Sie sind weniger besucht, bieten aber den Besuchern einen großen, ungewöhnlichen Tempel im Zentrum. Die ehemalige Siedlung wurde mit Häusern und runden Lagersilos rechtwinklig angelegt. Die Bauweise ist untypisch für die Inkas, daher wird diese Anlage mit der Tiwanaku-Kultur in Verbindung gebracht. Die Steine der Siedlung sind vulkanischen Ursprungs.





Nachdem wir die Ruinen besucht haben, ging unsere Fahrt weiter zum letzten Zwischenstopp Andahuaylillas. Es ist ein kleiner Ort mit einem kleinen Platz, um den sich einige Einheimische mit ihren Ständen gesammelt haben. Wir besichtigten die Kirche und hatten noch kurz Zeit, uns umzusehen.


Danach ging es dann weiter mit dem Endziel Cuzco. Dort angekommen, verabschiedete ich mich von der Brasilianerin, die neben mir saß, und den Schweizern, mit denen ich zusammen gegessen hatte. Sie waren wirklich sehr nett. Da merkt man wieder, wie unterschiedlich die Sprachen sind. Die Brasilianerin konnte kein Englisch und kein Spanisch sprechen, verstand aber zumindest Spanisch. Die Schweizer konnten kein Deutsch, wenig Englisch und spanisch, dafür aber französisch und italienisch. Und die Deutsche, also ich, konnte englisch und mehr oder weniger spanisch, aber kein brasilianisch, französich und italienisch *!?!?* Aber verstanden haben wir uns dann doch :)

Ich holte mein Gepäck aus dem Bus und wartete darauf, bis mich jemand von der Sprachschule abholt. Aber die Zeit verging und es kam keiner. Alle anderen Leute wurden nach und nach abgeholt, nur ich und eine Argentinierin standen noch da, wie bestellt und nicht abgeholt. Zwischenzeitlich hatten mir zwei Hunde an den Koffer gepinkelt :(  Als dann immer noch keiner kam, sprachen wir mit den "Busstewardessen", die glücklicherweise noch da waren. Sie riefen dann bei unseren Ansprechpartnern an. Ungefähr eine halbe Stunde nach Ankunft, also ca. 17.30, kam Gary von der Sprachschule. Laut Auskunft von der Reiseagentur wäre ich am Busbahnhof angekommen, und er wartete dort vergebens auf mich... Wir waren keine Ahnung wo angekommen.
Wir fuhren dann mit dem Taxi zu meiner Gastfamilie, in der bereits eine Deutsche und ein Pole namens Laura und Pablo wohnten.
Endlich angekommen...

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