Dienstag, 27. Juli 2010

In Cuzco

Hola,

seit Sonntag bin ich ja hier in Cuzco. Hier gefaellt es mir wirklich gut. Ich wohne in der Gastfamilie mit zwei anderen Schuelern, eine Deutsche - Laura, und ein Pole - Pablo. Sie sind beide sehr nett. Dann gibt es noch den Nachbars-Chico Max, ein sehr gespraechiger Latino. Mit Pablo fahr ich als zusammen in die Schule, so teilen wir uns die Kosten fuer die Fahrt. Das stoert mich hier ein wenig, dass die Schule soweit weg ist. Nun muss man jeden Tag mit dem Taxi zur Schule fahren. Naja...
Jedenfalls fuehl ich mich hier wohl. Die Innenstadt ist sehr schoen mit ihrem Plaza de Armas. Gestern war ich mit Pablo noch auf einem typischen einheimischen Markt. Wir haben uns etwas umgesehen und noch einen Hut fuer die Trekkingtour, die wir ab morgen machen wollen, gekauft. Wenn alles klappt, dann laufen wir zu den Ruinen Choquequirau. Sie sind weniger touristisch und der Weg dorthin soll total schoen sein.
@Christian, das ist die Tour, die mal im Fernseh zu sehen war. Erinnerst du dich? ;)  Es ging um Machu Picchu und Choquequirau.

Sobald ich jetzt endlich mal dazu komme, stell ich die Bilder vom Colca Canyon und alles um Puno ein. Leider hab ich hier mit meinem Netbook keinen Empfang fuer Wirless LAN. Warum auch immer....

Ich glaub, das wird hier eine schoene Zeit, und wenn das mit der Tour klappt, dann kann ich meinen ersten Trek in Peru ablegen.  :)

Viele Gruesse aus Cuzco.
Sandra

Fahrt nach Cuzco

Nach der vergangenen Woche in Puno stand nun die Weiterfahrt nach Cuzco mit dem Busunternehmen Inka-Express an. Es ist eine Buslinie, die unterwegs touristische Ziele anfährt und besichtigt. Die "touristische" Fahrt dauert insgesamt fast 10 Stunden für die 390 km Wegstrecke.
Um 7.30 fuhren wir in Puno los. Unser erster Halt war in Pucara auf 3879m Höhe. Hier besuchten wir ein Museum, das einem über die Geschichte und archäologische Funde der Pucara-Kultur informierte.


Danach ging es weiter über das Altiplano, die andine Hochebene, die sich zwischen 3500m und 4000m Höhe von hier über den Titicacasee bis weit nach Bolivien hineinzieht. Durch diese Landschaft führt eine Haupstrasse, an die links und rechts gelb-grüne Grasebenen angrenzen, umrahmt von den Bergketten. Hin und wieder sieht man einzelne Häuseransiedlungen und ein paar Leute, die ihre Arbeiten verrichten.

Unser nächstes Ziel war der Pass "La Raya", der auf 4335m Höhe liegt. Er bildet die südamerikanische Wasserscheide zwischen Atlantik und Pazifik. In der Nähe entspringt der Río Vilcanota, auch Urubamba oder Ucayali genannt. Zusammen mit dem Fluss Maranón bilden er südlich von Iquitos den Amazonas.
An diesem Punkt hielten wir an und hatten 10 Minuten Zeit uns umzusehen.


Einige Einheimische haben hier ihre kleinen Stände mit allen möglichen Waren aufgebaut und versuchen sie an die Touristen zu verkaufen. Einige Frauen, und auch ein Kind, in Trachten mit ihren Lamas und Alpakas lassen sich für 1 Sol von den Touristen fotografieren.


 Im Hintergrund der Bergszene sieht man die Eisflanke des 5489m hohen Chimboya.


Von hier aus sind es 40 km bis nach Sicuani, wo wir zu Mittag aßen. Der Ort liegt auf ca. 3550m Höhe. In einem wirklich guten Restaurant konnten wir uns am Buffet bedienen und uns satt essen.

Danach ging es weiter zu den Ruinen von Raqchi, die auf 3500m am Fuße des Quimsachata Vulkans liegen. Sie sind weniger besucht, bieten aber den Besuchern einen großen, ungewöhnlichen Tempel im Zentrum. Die ehemalige Siedlung wurde mit Häusern und runden Lagersilos rechtwinklig angelegt. Die Bauweise ist untypisch für die Inkas, daher wird diese Anlage mit der Tiwanaku-Kultur in Verbindung gebracht. Die Steine der Siedlung sind vulkanischen Ursprungs.





Nachdem wir die Ruinen besucht haben, ging unsere Fahrt weiter zum letzten Zwischenstopp Andahuaylillas. Es ist ein kleiner Ort mit einem kleinen Platz, um den sich einige Einheimische mit ihren Ständen gesammelt haben. Wir besichtigten die Kirche und hatten noch kurz Zeit, uns umzusehen.


Danach ging es dann weiter mit dem Endziel Cuzco. Dort angekommen, verabschiedete ich mich von der Brasilianerin, die neben mir saß, und den Schweizern, mit denen ich zusammen gegessen hatte. Sie waren wirklich sehr nett. Da merkt man wieder, wie unterschiedlich die Sprachen sind. Die Brasilianerin konnte kein Englisch und kein Spanisch sprechen, verstand aber zumindest Spanisch. Die Schweizer konnten kein Deutsch, wenig Englisch und spanisch, dafür aber französisch und italienisch. Und die Deutsche, also ich, konnte englisch und mehr oder weniger spanisch, aber kein brasilianisch, französich und italienisch *!?!?* Aber verstanden haben wir uns dann doch :)

Ich holte mein Gepäck aus dem Bus und wartete darauf, bis mich jemand von der Sprachschule abholt. Aber die Zeit verging und es kam keiner. Alle anderen Leute wurden nach und nach abgeholt, nur ich und eine Argentinierin standen noch da, wie bestellt und nicht abgeholt. Zwischenzeitlich hatten mir zwei Hunde an den Koffer gepinkelt :(  Als dann immer noch keiner kam, sprachen wir mit den "Busstewardessen", die glücklicherweise noch da waren. Sie riefen dann bei unseren Ansprechpartnern an. Ungefähr eine halbe Stunde nach Ankunft, also ca. 17.30, kam Gary von der Sprachschule. Laut Auskunft von der Reiseagentur wäre ich am Busbahnhof angekommen, und er wartete dort vergebens auf mich... Wir waren keine Ahnung wo angekommen.
Wir fuhren dann mit dem Taxi zu meiner Gastfamilie, in der bereits eine Deutsche und ein Pole namens Laura und Pablo wohnten.
Endlich angekommen...

Auf dem Titicacasee....

Bericht und Fotos folgen noch....

Donnerstag, 22. Juli 2010

Grabtuerme von Sillustani

Hi zusammen,

gestern hab ich mit einer internationalen Gruppe einen Ausflug zu den Grabtuermen von Sillustani gemacht. Das archaeologische Gebiet liegt auf einer Halbinsel am Umayo-See, ca. 32 km von Puno entfernt.
Sillustani war fuer die frueheren Kulturen eine heilige Grabstaette. In den sogenannten Chullpas (=Begraebnisturm) wurden Persoenlichkeiten begraben, als Mumie.

Allein die Fahrt dorthin war schon eindrucksvoll... Man faehrt durch dieses Plateau - zur Zeit alles gelblich, weil Trockenzeit ist - und sieht in die Ferne... Hin und wieder stehen die Haeuschen der Landbewohner mitten in der Pampa. Hier und da ein Esel oder Kuehe, eine Aussicht auf den Titicacasee und am Horizont die Bergkette, hinter der einzelne Schneeriesen rausragen... Die Landschaft ist fuer mich ein Traum :)

Bei Sillustani angekommen, steigt man auf einem kleinen Parkplatz aus und sieht um sich rum einige kleine Staende der Peruaner, wo man Getraenke, Suessigkeiten und Kleidung kaufen kann. Im Hintergrund erhebt sich ein kleiner Berg, wo schon die ersten Grabturmueberreste zu erkennen sind. Unser Guide fuehrt uns hoch und gibt viele interessante Infos zu der Geschichte, sowohl in Englisch als auch in Spanisch.



Wir laufen die kleine Anhoehe hoch und koennen von oben auf das Plateau mit den Ueberresten sehen und haben eine tolle Aussicht auf das umliegende Land. Es sieht herrlich aus: der grosse See mit seiner Insel in der Mitte, die Bergkette im Hintergrund, die gelbliche Farbe des Grases oder was auch immer, die Menschen in ihren kleinen Booten. Leider hatten wir im Anschluss an den "Vortrag" nicht mehr viel Zeit uns selbst umzusehen. So hab ich nur noch schnell ein paar Fotos gemacht, und dann mussten wir nach 10 Minuten auch schon wieder runter zum Auto.



Auf dem Rueckweg machten wir noch kurz Halt bei einer einheimischen Familie. Die Haeuser der Leute in dieser Landschaft sind total schnucklig gemacht. Sie sind wohl aus Stein und Lehm. Was aber am schoensten an diesen Haeusern ist, ist die Bauweise. Die kleinen Haeuschen und Tuermchen sind mit Mauern verbunden, so dass sie aussehen wie eine kleine "Minifestung" mit Charme. Und davor stehen die Alpakas und mampfen gemuetlich :)
Es hat wirklich einen ganz eigenen und tollen Flair.



Bilder zu dem Ausflug werd ich naechste Woche in Cusco einstellen, wenn ich mein Netbook wieder nutzen kann.

Ansonsten hab ich nun meinen Unterricht hinter mich gebracht und freu mich auf den Ausflug morgen und uebermorgen, wenn ich auf die Inseln Amantani und Taquile fahre. Dann ist auch schon bald wieder Sonntag und es geht nach Puno. Die letzten kalten Naechte in Puno...
Da lob ich mir unsere Haeuser, die dicht sind und ueber Heizung verfuegen. Hier in den Haeusern gibt es sowas nicht. Der einzige Luxus ist, dass Duschwasser gegen Mittag bis Abend warm ist. Es wird elektrisch aufgeheizt. Meine Gastmama macht dafuer gutes Essen und so verhungere ich nicht ;)

Bis denn und es tut mir wirklich ausserordentlich leid, dass ich keine 1/4 Pizza abgeben kann und meine Kollegen so geizig sind ;))

LG
Sandra

Dienstag, 20. Juli 2010

In Puno

Seit Sonntag bin ich nun hier in Puno. Um 8.00 ging der Bus mit Cruz del Sur durch interessante Landschaften nach Puno. Angekommen war ich dann um 13.45.
Die Familie hier ist auch nett, aber nicht zu vergleichen mit der in Arequipa.

Puno ist ein schoenes Staedtchen, das am Titicacasee liegt. Gestern hab ich mit einer Viventuramitarbeiterin eine kleine Stadttour gemacht. Dafuer ist es hier um einiges kaelter. Abends und morgens ist es wirklich kalt. Ich schlaf mit langaermeligen Shirt plus Fleecejacke im Bett, dass glaub ich 4 Decken und ein Deckbett hat. Da war das Wetter in Arequipa schon Luxus :)
Die Schule liegt in einem komischen Viertel, wo ich eine Schule gar nicht vermuten wuerde. Es sieht dort nicht sehr einladend aus, aber dafuer ist der Unterricht mit meinem Lehrer José sehr gut. Er koennte mein Opi sein.
Heute hat eines der Kinder meiner Gastfamilie Geburtstag, so wurde nach peruanischem Brauch gestern schon gefeiert. Sehr interessant, diese Essensgewohnheiten...  :) Als Nachtisch gab es 3 Torten zur Auswahl. Als Kaffeeteller nutzen sie welche mit einem Durchmesser von ca. 15cm. Anstatt ein Stueck nach dem anderen gegessen wird, setzt Mamá gleich alle 3 Stuecke drauf. Eins liegt fast ganz auf dem Teller, das zweite ueberlappt den Tellerand um mindestens 1/3 und das dritte wird obendrauf gelegt :o) Habe auch noch nie gesehen, dass jemand soo eine Torte schneidet. Waere fuer unseren Konditor ein Alptraum :)

Jetzt gibts gleich Mittagessen und ich hab heute viel Hausaufgaben aufgekriegt. Naja, dann wollen wir mal. Bis zum naechsten Mal.

Viele Gruesse aus dem 3820m hohen Puno.
Sandra

Bilder aus der Stadt Puno:

Kathedrale am Plaza de Armas:




Cerrito de Huajsapata:


Coca-Museum:                                                             Iglesia de la Virgen:


Museum Yavari. Das schwimmende Museum, das die Binnenschifffahrt auf dem Titicacasee dokumentiert.


Auf einem traditionellen Markt: die Fleischabteilung


Ein Moto: günstiges Verkehrsmittel für 2 Sol.            Tretboote am Hafen:

Colca Canyon

Am Freitag früh morgens um 3.30 wurde ich von den Tourmitarbeitern für die 2-tätige Colca-Tour abgeholt. Es waren noch 10 andere Leute dabei, u.a. eine Kanadierin, Belgierinnen, ein Däne, ein Peruaner und Engländerinnen. Bis alle eingesammelt waren, war es ca. 4.00, als wir dann richtig losfuhren. Wir fuhren mitten in die Pampa rein, in der es nicht viel gab außer Sandpisten und kleinen Sträuchern. Die Landschaft an sich war sehr trocken, aber immer von Bergen umgeben. Gegen halb sechs ging die Sonne auf und es zeichneten sich die Farben am Horizont ab. So langsam konnte man die Landschaft richtig erkennen. Wir fuhren Serpentinen entlang, von denen man einen schönen Blick ins Tal und auf die Stadt Cabanaconde hatte. In der Landschaft konnte man immer wieder mal Rinnsale oder kleinere Wasserpfützen sehen, die noch gefroren waren. Daraus lässt sich also schliessen, dass es in der Nacht ziemlich kalt wird.
Gegen 7.00 gelangten wir an den Punkt, wo die Tickets gekauft werden müssen, um in den Colca Park einfahren zu dürfen. Das Ticket kostete 35 Soles. Das Ganze dauerte etwa 20 Minuten und dann gings weiter. Wir fuhren über ruckelige Sand- und Schotterpisten vorbei an Terassenlandschaften und Felsgebilden. Viele Kakteen wachsen hier, die die unterschiedlichsten Formen zeigen. Die Fahrt ist ziemlich anstrengend, da das Geruckel und das gleichzeitige Geklapper des Autos nicht gerade entspannend ist. Noch dazu wird von den Pisten Staub aufgewirbelt, die trotz geschlossener Fenster auch in den Innenraum eindringen. Frischluft ist also was anderes…

Aber die Landschaft, die Tiere und die Aussichten auf die Berge oder Terassen entschädigen dafür.

Gegen 8.30 kamen wir dann am Cruz del Condor an. Hier ist der Tourismustreffpunkt schlechthin, weil jeder darauf wartet, die grössten Vögel der Erde aufsteigen zu sehen. Und tatsächlich, mit etwas Geduld kamen der ein oder andere Kondor mit der Thermik immer höher aus der Schlucht heraus und flogen über uns weg.


Sie sehen schon faszinierend aus, diese Vögel. Allerdings hätte ich die Flügelspannweite nicht auf 3 Meter geschätzt. Auf dem kleinen Platz waren noch einheimische Frauen, die ihre Wollware und Souvenirs verkauften. Hier hatten wir etwas Aufenthalt, bis wir dann gegen 9.45 weiterfuhren.



Nun war es nicht mehr lang bis zum Trekkingstart. Wir stiegen aus dem Auto aus, machten uns gehfertig und liefen an den Canyon. Ab ca. 10.00 waren wir dann unterwegs, gönnten uns vorm richtigen Abstieg noch eine Minibanane, einen Joghurtdrink und Kekse. Die Pfade gingen am Abhang des Canyons entlang mit toller Sicht ins Tal. Immer wieder ließen sich die Terassenanlagen bewundern mit ihren kleinen Dörfern. Die Vegetation war teilweise sehr grün, dort wo die Dörfer lagen. Ansonsten gab es auch viel Fels mit Gestrüpp und Kakteen. Die Sonne brannte ganz schön runter, somit war der Lieblingsspruch der Peruaner “mucho frío” außen vor :)



Die genaue Abstiegszeit hab ich nicht mehr im Kopf, aber ich schätze mal, dass es ca. 3 Stunden waren, die es hieß über Felsen, Schotter und Sand zu marschieren. Unten am Boden der Schlucht angekommen, lag eine Brücke, die über den Fluss Rio Colca führt. Es saßen einheimische Frauen da, die den Touris Getränke in ihren mit Eiswasser gefüllten Eimern verkauften. Für eine Flasche Cola nahm sie 4 Soles, wofür ich dann auch ein Bild von ihr und dem kleinen Kind machen durfte.


Nach einer kurzen Pause ging es wieder ein Stück bergauf bis zu einem netten Dorf, wo wir unser Mittagessen einnahmen. Es gab Condorsuppe (die heisst nur so, ist kein Kondor drin) und als Hauptgericht Fleisch, Reis, Gemüse und ein paar Papas fritas. Nach dem Essen machten wir uns auf, denn es lag noch ein ca. 4-stündiger “Spaziergang” vor uns. Die Landschaft war total idyllisch hier: schöne Pflanzen und Kakteen am Wegesrand, ein kleiner Bach, der den Weg begleitete, blühende Sträucher, kleine Dörfer mit ihren Tieren und Menschen. Nach einiger Zeit mussten wir eine Wackelbrücke überqueren. Ich kam mir vor, wie auf dem Kinderspielplatz. Daran schloss sich gleich ein steiler Anstieg an, der ganz schön anstrengend war. Aber bald ebnete sich wieder der Weg und es ging etwas auf und ab, durch eine kleine Siedlung hindurch, wo wir einen kleinen Jungen in einer Plastikwanne sitzen sahen. Sehr goldig.


Ab dann ging es nur noch bergab bis wir eine Brücke querten, die in die Oase der Schlucht führte, wo wir dann auch übernachteten. Die Anlage war total schön: alles grün, Palmen, Pools, eine tolle Sicht auf den Canyon, der sich über einem hochzog. Wirklich gigantisch. Es war glaub ich etwa 16.30 als wir hier ankamen. Wir bezogen unsere Unterkünfte, die aus Hütten bestanden, deren Fenster und Türen aus Bambus gemacht waren. D.h. es zog also immer der Wind durch. Die Betten standen auf dem nackten Grund, es gab also keinen Boden.



Wer wollte, konnte schwimmen gehen. Einige überwanden sich dazu, waren aber sehr schnell wieder raus, weil das Wasser nicht so warm war. Ich hängte meine Füsse rein und entspannte so ein wenig. Gegen Abend wurde es schnell frisch, so dass hier schon warme Klamotten angesagt sind. Unser Guide Miguel machte das Abendessen und gegen 18.oo wurde gegessen. Es gab erst Suppe und danach Spaghetti mit Fleischsoße und Käse.


Leider hab ich davon nichts essen können, da ich gegen Abend Kopfschmerzen bekam, die in Migräne umschlugen. Dementsprechend lag ich früh im Bett und hab auch nicht wirklich den tollen Sternenhimmel geniessen können. Es war fast wie in Afrika: viele viele Sterne, und sogar die Milchstraße konnte man leicht erkennen. Einfach total schön.

Am nächsten Morgen sahen wir in unserem Zimmer einen kleinen Skorpion an der Wand. Er hatte uns aber nichts gemacht :) Wir checkten nur unsere Schuhe und andere Sachen, die noch offen rum lagen, ob sich nicht darin noch einer verirrt hatte. Um ca. 6.30 brachen wir auf. Ein Teil der Gruppe stieg den kompletten Weg wieder zu Fuß auf; der andere Teil, in dem leider auch ich dabei war, ging auf Eseln den Weg hoch. Die armen Tiere…. Ich war mit 3 anderen Französinnen unterwegs, die ich nicht kannte. Dementsprechend war es nicht soo spaßig. Aber ich nahm mir meinen i-Pod und hörte die ganze Zeit über Musik. Leider hab ich von dem Aufstieg keine Fotos, obwohl die Sicht von diesem Weg aus für mich noch spektakulärer war, als beim Abstieg. Der Blick auf die Oase hinunter, mit der steilen gelb-braunen Wand und die Sichtweite auf den kompletten Canyon - einfach super!

Oben angekommen kaufte ich mir bei den Einheimischen eine Packung Kekse, und teilte diese mit dem süßen Hund, der einem mit einem Blick ansah, wo man (besser gesagt ich) nicht widerstehen kann. In dieser Gegend gibt es auch Kolibris; die kleinen und die sogenannten Riesenkolibris, die größten der Welt. Sie haben in etwa die Größe eines Rotschwänzchen. Etwas später traf dann die Läufergruppe ein. Der Aufstieg ist verdammt hart, wie sie erzählten. Ich hatte auch nichts anderes erwartet.


Wir liefen noch ein letztes Stück nach Cabanaconde und machten dort Frühstück. In dem Städtchen muss zu dieser Zeit ein Fest stattfinden, denn auf einmal kam ein ganzer Musikzug angelaufen und die Leute in farbenfrohen Kleidern.


Anschliessend fuhren wir mit unserem Bus wieder in Richtung Arequipa. Unterwegs hielten wir kurz in einem kleinen Dorf, dessen Name ich nicht mehr weiss. Es war schnucklig, mit einer Kirche und kleinen Verkaufsständen. Touristen konnten sich mit den traditionell gekleideten Frauen und ihren Lamas bzw. Alpakas fotografieren lassen.




Danach ging es weiter nach Chivay und wir besuchten die Hot Springs. Das sind Schwimmbäder mit 38°C oder auch mehr, also sechwarm… Dort hielten wir uns ca. eine Stunde auf. Danach aßen wir in Chivay zu Abend. Es gab Buffet für 15 Soles und frisch gemixter Fruchtsaft für 3 Soles.

Nun hieß es nach Hause fahren. Die Fahrt war lang, aber man konnte ja etwas dusseln. Unterwegs sahen wir noch ein paar Lamas, Alpakas und Vicunas.

Gegen 18.15 trafen wir dann in Arequipa am Plaza de Armas ein. Von dort aus nahm ich mir ein Taxi nach Hause. Dauerte diesmal etwas länger wegen dem ganzen Verkehr. Zuhause angekommen erwarteten mich schon Paola und Tom. Nicolas begrüsste mich dann auch noch. Die komplette Familie kam rüber, inklusive dem Amerikaner Matt und wir unterhielten uns über den Ausflug zum Colca Canyon.
Anschließend aßen wir noch zusammen zu Abend, feierten meinen Abschied u.a. mit Wein und Kuchen, und machten Abschiedsfotos.



Noch ein paar Infos zum Colca Canyon:

Er liegt 150 km nördlich von Arequipa und zählt zu den Tour-Höhepunkten. Dessen Schlucht ist noch gewaltiger als die des Grand Canyons. Je nachdem, wo man den Maßstab ansetzt, erreicht die Schlucht eine maximale Tiefe bis zu 4200m. Zum Vergleich der Grand Canyon: max. 1800m Tiefe.
Die Schlucht ist Heimat von 170 Vogel- und 20 Kakteenarten. Die Hänge sind mit über 6000 ha Terrassenanlagen überzogen.